Hörspiel: Schwarze Serie (Maritim/Holy)

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Öhrchen
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Hörspiel: Schwarze Serie (Maritim/Holy)

Beitrag von Öhrchen »

Die ursprünglich 1999 von Maritim ins Leben gerufene und von Holy weitergeführte Schwarze Serie ist eine qualitativ hochwertig produzierte Reihe in bisher 29 Folgen. In den Hörspielen begegnen die Protagonisten Fantastischem bzw. Übernatürlichem, wobei besonderes Augenmerk auf gute Dialoge und passende Atmosphäre gelegt wird. Platter Horror ist erfreulicherweise nicht Teil des Konzepts, sondern eine sich sorgfältig in meist einstündigen Episoden aufbauende Geschichte. Teilweise stehen große Namen der Weltliteratur ( z.B. Robert Louis Stevenson oder Edgar Alan Poe) hinter den Geschichten.

Als Beispielcover und Inhaltsangabe ausgesucht:
cover-4260507154811_00ca_c.jpg
Der heruntergekommene Jean Fournier wird von der Stadtverwaltung als neuer Friedhofswächter eingestellt. Zusammen mit den zwielichtigen Männern Ossip und Welitscho bewacht er das Gelände, auf dem sich auch die Gruft einer alten Fürstin befindet. Nach und nach findet Fournier heraus, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Er fühlt sich von Tag zu Tag schwächer und macht dafür den Trank verantwortlich, den ihm seine Kollegen abends verabreichen. Fournier verfällt auf eine List und bleibt am Abend wach. Kurz darauf sind von draußen unheimliche Geräusche zu hören. Etwas nähert sich der Unterkunft. Als Fournier blinzelt, sieht er dem unfassbaren Grauen direkt ins Gesicht.


Folgenübersicht:
Folge 0001: Die Rache der Mumie
Folge 0002: Dracula
Folge 0003: Der Fluch von Loch Ness
Folge 0004: Der Magnetiseur
Folge 0005: Dr. Jekyll & Mr. Hyde
Folge 0006: Die Elixiere des Teufels
Folge 0007: Das Haus des Richters
Folge 0008: Der Käfersammler
Folge 0009: Der Kupferstich
Folge 0010: Die Verschwundenen
Folge 0011: Der Horla
Folge 0012: Die Raupen
Folge 0013: Der Friedhofswächter
Folge 0014: Memento
Folge 0015: Die Sennenpuppe
Folge 0016: Die schwarze Spinne
Folge 0017: Sieben Schlüssel
Folge 0018: Glamis Castle
Folge 0019: Fünf Finger
Folge 0020: Die böse Tat
Folge 0021: Der Schatten
Folge 0022: Der Hügel
Folge 0023: Der Ritt zu den Toten
Folge 0024: Die letzte Fahrt der Carnatic
Folge 0025: Die offene Tür
Folge 0026: Monktons Gruft
Folge 0027: Der Schuss im Hexenmoos
Folge 0028: Der Wendigo
Folge 0029: Der Wunschbrunnen
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Re: Hörspiel: Schwarze Serie (Maritim/Holy)

Beitrag von Öhrchen »

Kleiner Funfact- oder eher InteressantFact :::sunshine::: : in Folge 10 spielt Sascha Draeger alias Tim von TKKG eine tragende Rolle. Wäre doch mal ne gute Gelegenheit für eine neue Hörfacette :::doktorhut:::
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Stielke
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Re: Hörspiel: Schwarze Serie (Maritim/Holy)

Beitrag von Stielke »

schwarze-serie-10.jpg

KLAPPENTEXT

Vereinigte Staaten, 1879. Der Journalist Andrew Gwinnet reist von San Francisco, Kalifornien, nach Quincy, Illinois, um dem Fall des Charles Ashmore nachzugehen, der auf dem Weg zu einer Quelle nahe der elterlichen Farm spurlos verschwunden ist. Während die Behörden annehmen, der Junge sei vor der Eintönigkeit des Landlebens in eine der Städte getürmt, um dort sein Glück zu machen, und die Gerüchte über ein Zerwürfnis mit dem Vater am Kirchsonntag ins Kraut schießen, ist der Journalist sicher, dass der junge Mann Opfer eines übernatürlichen Phänomens wurde. Denn Gwinnet weiß: Charles ist nicht der Erste, der aus der Welt gefallen ist ... und er wird nicht der Letzte gewesen sein ...

MEINUNG

Die schwarze Serie 10: Die Verschwundenen“ spielt in einem düsteren, rätselhaften Amerika des Jahres 1879. Das Hörspiel basiert auf einem echten, mysteriösen Vorfall – dem Verschwinden von Charles Ashmore. Doch anstatt nur der Geschichte eines verschwundenen Jungen zu folgen, entfaltet sich ein packendes, übernatürliches Thriller-Märchen, das die Grenzen des Genres zwischen Krimi und Horror verwischt. Die düstere, dichte Atmosphäre ist von der ersten bis zur letzten Sekunde spürbar – eine ständige Präsenz von Unheimlichkeit und Spannung, die die ganze Erzählung durchzieht.

Der Journalist Andrew Gwinnet macht sich auf den Weg, um das Rätsel der verschwundenen Personen zu lösen, und seine Ermittlungen sind der Schlüssel zu einem erschreckend ungewöhnlichen Phänomen. Die Macher des Hörspiels verstehen es, diese dichte, mystische Atmosphäre aufzubauen. Die Geräuschkulisse – die weiten, verlassenen Landschaften der Vereinigten Staaten, das unheimliche Schweigen der Nacht, begleitet von gelegentlichen, schaurigen Geräuschen – trägt wesentlich zur Schaffung dieses gefühlten „Eintauchens“ in eine Welt voller Geheimnisse und dunkler Magie bei. Die Erzählweise ist subtil und spannend, und besonders die langsame, fast quälende Entfaltung des Rätsels sorgt dafür, dass der Hörer in den Bann gezogen wird.

Schauspielerische Leistung: Die Darsteller sind ein weiteres Highlight des Hörspiels. Sascha Traeger als Andrew Gwinnet bringt den Journalisten mit einer Mischung aus Neugier, Skepsis und zunehmender Besessenheit zum Leben. Traegers Stimme passt hervorragend zu dieser Rolle: Sie vermittelt die Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit des Journalisten, sich dem Unbekannten zu stellen, und gibt der Figur gleichzeitig eine subtile Verletzlichkeit. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Traeger die Spannung im Dialog mit den anderen Figuren aufbaut – man spürt förmlich die Zerrissenheit Gwinnets zwischen rationalem Denken und dem Glauben an das Übernatürliche.

Ebenso herausragend ist Karin Lieneweg, bekannt als Tante Mathilda aus den „drei Fragezeichen“. Sie übernimmt hier die Rolle einer wichtigen Nebenfigur und beeindruckt mit ihrer markanten Stimme, die der Geschichte eine zusätzliche Dimension der Geheimnisumwobenheit verleiht. Ihre Interpretation fügt sich perfekt in die dichte Atmosphäre des Hörspiels ein und sorgt dafür, dass selbst kleinere Szenen eine unheimliche Präsenz entfalten.

Das zentrale Thema des Hörspiels – das mysteriöse Verschwinden von Charles Ashmore – wird auf interessante und komplexe Weise entfaltet. Gwinnet verfolgt die Spur von Gerüchten und unheimlichen Hinweisen, die ihn immer tiefer in das Geheimnis führen. Was zunächst wie ein einfacher Fall eines vermissten Menschen aussieht, entwickelt sich bald zu einer Geschichte über das Unbegreifliche, das Übernatürliche. Die Verschwundenen sind nicht nur von der Welt abgefallen – sie scheinen einer Macht zum Opfer gefallen zu sein, die ihre Existenz in ein dunkles Geheimnis hüllt. Die düstere Frage nach dem „Warum“ und „Was“ wird mit jedem Schritt intensiver und die Antworten immer beunruhigender.

Der Plot ist gut durchdacht und hält den Hörer ständig in Erwartung. Die Mischung aus historischem Krimi und übernatürlichem Thriller funktioniert dabei wunderbar – die authentische Kulisse des späten 19. Jahrhunderts lässt das Unheimliche noch greifbarer werden. Man fühlt sich fast wie ein Teil der Geschichte, ein Zeuge des Rätsels, das langsam seine verhüllte Gestalt offenbart.

Fazit: „Die schwarze Serie 10: Die Verschwundenen“ ist ein Hörspiel, das hervorragend funktioniert, weil es sich nicht nur auf den Mystery- und Thriller-Aspekt stützt, sondern auch die mystische, gruselige Komponente gekonnt in die Erzählung integriert. Die dichte, unheilvolle Atmosphäre wird durch die exzellente Musik- und Geräuschkulisse verstärkt und von den beiden herausragenden Schauspielern Sascha Traeger und Karin Lieneweg zum Leben erweckt. Es ist ein Hörspiel, das mit einer subtilen und doch drückenden Spannung arbeitet – und der Hörer wird durch das wachsende Unheimliche immer tiefer in das Geheimnis gezogen.

Wer auf der Suche nach einem packenden, atmosphärischen Thriller ist, der mit einem Hauch von Übernatürlichem und einem intensiven Sinn für Spannung arbeitet, sollte sich dieses Hörspiel nicht entgehen lassen. Die dunklen Geheimnisse, die es enthüllt, bleiben noch lange nach dem Abspielen im Kopf haften.
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Öhrchen
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Re: Hörspiel: Schwarze Serie (Maritim/Holy)

Beitrag von Öhrchen »

Unbenannt.jpeg
Inhalt: Kapitän Clifford und seine getreue Crew machen sich auf eine lange Seereise von Rio nach Batavia. Mit an Bord ist auch die von allen verehrte Fanny, seine junge Frau. Aber die Fahrt steht unter keinem guten Stern, und es geschieht ein furchtbares Unglück. Matrose Jim Norgrens Tante Trudi, die in die Zukunft sehen kann, bietet ihre Hilfe an. Doch der Augenblick, auf dem alle bangen Hoffnungen ruhen, wird zu einem Tag des Grauens, den keiner von ihnen je vergessen wird ...(Bild und Text von Holy)

So. Ehrlich gesagt habe ich die Folge mit einer von Holy Grusel verwechselt (letzter Fahrt der Demeter- gefällt mir besser als diese Folge), wollte diese miteinander vergleichen. Sie sind aber doch sehr unterschiedlich, da nicht gleiche Vorlage. Hervorzuheben ist wie immer bei dieser herausragenden Serie des Gruselgenres die tolle musikalische bzw. sonstige Geräusche betreffende Bearbeitung. Einfach nur wunderbar immer passend. Man spürt schon fast den kalten Winterwind und sieht beinah die Schneeberge und Eisplatten vor sich. Das Thema ist bekannt: Eine Seereise geht schief, Menschen bleiben zurück und diese werden im Rahmen einer Rettungsaktion erneut aufgesucht. Alles garniert mit Geistereien. Idee gut, nur etwas Länge dabei.
Zwei Dinge fallen mir dazu ein: Mein erster Gedanke war - man möge mir verzeihen- es geht unter anderem um eine Frau in dieser Folge. Galt nicht früher, dass Frauen Unglück bringen auf See...? Oder wer oder was hat mir das ins Hirn gepflanzt. Ich war etwas überrascht aufgrund dieser (vermeintlichen Tatsache) und dem Aufwand rund um die Dame :::gerald:::
Außerdem spukt es möglicherweise auch noch in meinem Ohr! Ich armes Ding :::zahnzeigen::: -denn ich könnte schwören, dass Herr Minninger hier eine kleine Rolle hat. Ich weiß nicht mehr wie dieses Besatzungsmitglied heißt, aber in meinem Kopf schrillte direkt ein Alarm: Das isser doch! Ich konnte dazu aber nichts in den leider kargen verfügbaren Sprecherlisten finden. Das wäre aber lustig.
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